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Samstag, 20. Mai 2017

Sagen die Dächer





Tapfer sind die Dächer. Tapfer aus vielhundert kleinen Schindeln  -  so alt und geballt aufeinander manchmal, dass ein Dach sich wie ein müder Rücken biegen will. Und hält doch aus, lange, lange, seit dem Mittelalter, der Zeit nach dem großen Stadtbrand oder der Gründerzeit. Über rissigen Wänden oder frisch pastellfarbenen. Oft über einer Denkmalschutzplakette. Nicht selten über blinden Fenstern.


Schneepelzen trotzen die Dächer, Frostmonate lang bis ins Frühjahr. Dann zügigem Regen-Sonne-Wechsel. Und Wochen der Hitze im Sommer. Vögel mit ihnen, je nach Saison, und Kirchenglocken, ausdauernd auch am Samstagmittag.

Und oftmals mit, oder unter ihnen die Denkmalschutzplaketten: bescheiden, ordentlich, zahlreich, erst Recht vielleicht übersehen, wie Heimkinder mit guten Zeugnissen.

Und noch andere Stimmen dringen hervor unter den Dächern. Welche... viele... welche...


Multilingualität? Kennen die Dächer Jahrhunderte, bevor das Wort existiert.


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Donnerstag, 11. Mai 2017

Nun da, eu hier (Teil 2)


Vielleicht haben sie sich geschüttelt, nachts, die Nachbarberge. Die Wolken jedenfalls, die ihnen um die Stirn hingen, sind weg. Verschwunden, gestern ziemlich und heute ganz.
Und vorher, als Himmel und Berge noch die enorme, feuchtgraue Perücke trugen?



Kleidsam eigentlich, die nahen Wolkenfransen. Beweisen, schüchtern oder verwegen oder dramatisch, dass die Berge nicht der Stadt Hollywood gehören. Trotz grüner Höhe und weißer Schrift. (Die sicher noch ihren Auftritt haben wird. Dieses Mal nur Nebendarstellerin am Gipfel rechts.)  

Und wovor nun haben die Berge sich am 9. Mai versteckt?
Dachten sie, eine Leiche würde in einen Teppich gerollt? 


Dabei musste nur ein Wasserfall in einen Rucksack. Ein faltbarer Fall mit gelben Sternen: Die Flagge, die vorher für den Europatag von der Brüstung des Alten Rathauses hing. Sehr europäisch, vollgesogen und schwer. 

Wo findet man Platz, eine der weltgrößten Fahnen zum Trocknen auszubreiten? 
   
Vor allem, wenn alles draußen unglaublich nass ist? - In einer Kirche! Einer, so ehrwürdig, dass schon viele Öfen in ihr Wärme spenden sollten. 
St. Bartholomae, die älteste Kirche der alten `Stadt unter der Zinne´. (Und Sitz einer der beiden deutschen  - siebenbürgisch sächsischen -  evangelischen Gemeinden der Stadt.)  

Teppich also, eingeflogen, unter Teppichen. 
Nasse Zudecke Here, Now. 






















Von höchster Hand beschützt, vielleicht.


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