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Sonntag, 10. September 2017

N Rucksack Wahrheit, wolkenhoch


Ach, die Stadt und ihr großes Umland voller Geschichte und Sagen und Mythen. Schon die Namen wollen erzählen, sie recken und melden sich und rufen wie eifrige Schüler, sobald man sie nur liest und ansieht. Kronstadt. Siebenbürgen, Erdély, Transilvania. Von Königen mindestens wollen sie erzählen, von Burgen und Prozessen, von Bäumen, Wäldern, vom Hünen-Oben und Wurzel-Unten, vom Davor und dem Dahinter. Und mit nur ein bisschen Schau, Umschau, Ausschau auch noch sehr viel mehr.
Schießnische der  - unter Siebenbürgens beeindruckenden Kirchenburgen noch hervorstechenden -  Unesco-Kirchenburg Tartlau (rumänisch Prejmer), nahe Kronstadt
Wie gut, dass es welche gibt, die professionell Ausschau halten.
Und solche  -  Aliens? Militärs? Nein, Fernsehleute -  haben sich auf einen langen Weg gemacht im Sommer, von Deutschlands Westen nach Siebenbürgen. Sie blicken, so sagt der Titel ihrer Sendereihe, wohlgesonnen in die Welt: Über dem, was sie sehen, oder wenigstens dem, was sie zeigen, ist die Flagge gehisst: Wunderschön. Danke, WDR, für Mut zur himmelblauen Brille. Danke mit einem Sendetipp: Heute, itzo, Sonntag 10.9., 20:15 Uhr (WDR-Zeit), oder in der Wiederholung am frühen Morgen und am Mittag des 17. September, oder online: "Geheimnisvolles Siebenbürgen  -  Reise in eine andere Zeit" . 
Darauf ein Mini-Making-Of des Aufnahmeteils in Kronstadt:
Mit zum Beispiel disziplinierter Demut vor Sonnen- und Kameralicht. (Und vor den Maskenbildnertupfern.)
Mit Interesse an nahen Bergen oder historischen Häusern. 
Unterhalb der Schwarzen Kirche: Fernsehleute, Archivar. Und: Honterus, links im Bild. Er steht dieses Jahr auf besonderem Feier-Sockel. Bald ist es soweit.
Interesse an alten Lehren auch und Lehrern. 
Kronstadt Markt im Fokus: altes Rathaus, heute Geschichtsmuseum, und Taubenbalz, und Turm der orthodoxen Kirche
Mit Lust an Erdung und an Höhenflug.  
Und auch mit Staunen, über zum Beispiel den Archivar T.S., dessen Kronstadt-wohlgesonnene Rede es schafft, schneller zu fließen, als ein Regisseur oder Moderator sie bändigen kann. 
...Und dann "Wunderschön"-Gesicht Stefan Pinnow und Demokratisches-Forum-der-Deutschen-in-Kronstadt-Gesicht Thomas Sindilariu
Dabei wird nie, nie vergessen, den Rucksack zu schultern. Öfter als eine Schäfchenwolke an einem wunderschönen Himmel ist dieser knallrote Rucksack in der Sendung "Wunderschön" im Bild. Und neben seinem Träger hat auch er Fans: weil man ihn gewinnen kann, und er irgendwie ein Fernsehgesicht ist.
 
Der wahre Fan aber würdigt auch die hinter den Kameras. Schließlich tragen sie die schweren Bilderfänger in noch größeren Rucksäcken durch die Lande. Und fangen damit wurzeltiefe, wolkenhohe Wahrheit ein. Manchmal.  
Wolkenhohes Halleluja in der Kirchenburgkirche Tartlau

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Sonntag, 2. Juli 2017

Junimond rund und und


Nun ist er da, der Juli, Sommerloch und sommer-hoch; rollt, umarmt, drückt mit aller Wettermacht. Lange vorbei ist der Lenz, vorbei die Monate der Jugend. Mai, Juni bedeuten so viel, gerade auch in Kronstadt. Nicht nur den iunie gibt es hier, nein, auch die Junii. Immerjunge Junge, immerjunge Ältere. Jünglinge, ungefähr der Wortbedeutung nach. Sie feiern ihre Feste in den schönsten Kostümen: Gardeuniform-elegant, Märchenpelz-verwunschen, goldbunt wie Sommerfelder. Aus der Oberen Vorstadt vor allem kommen sie, aus dem verwinkeltsten, bergnächsten, auch historisch rumänischsten Viertel dieser mindestens rumänisch-ungarisch-deutschen Stadt.



Nicht nur im Mai und Juni geht es bei ihnen rund, auch zu Ostern oder zu Mariä Himmelfahrt. Aber im Mai und Juni ganz besonders.
Rund um Heiligentage drehen sich die Feste der Junii, rund um Kreuze, rund um rund-um-rund-um-rund-um drehende Musik.
Um Stadtmarketing vielleicht manchmal auch. Und warum nicht, letztlich könnten Stadt und suchende Touristen sogar mehr davon brauchen.-
Vor allem aber tanzen unter den rumänischen Wimpeln Stolz und Lebensfreude mit.
(Und eingewebt in die Folkloresäume auch unterschiedliche historische Fäden.)





Lebensfreude? Aber ja, nicht nur oben in der Vorstadt. Ja, im Mai mit seinem hellen Grün und hellen Duft. Ja, im Juni mit seinen langen Tagen, seiner Sommersonnenwende und seinen alten Namen. Rosenmond. Brachmond (nicht wegen zuviel Feierns, nein, wegen der im Dreifelderwirtschaftsrhythmus einst brachliegenden Felder). Und... Johannismond.

Schon lange natürlich, lange vor dem deutschsprachigen Staatspräsidenten Johannis wurde auch in Rumänien, in Siebenbürgen der Johannistag gefeiert. Mit Feuer am Berg, wie andernorts? Mit Leidenschaft jedenfalls.

Einen deftig geerdeten Eindruck davon, bald 140 Jahre alt, bietet eines der Deutschen Volksmärchen aus dem Sachsenlande in Siebenbürgen: »Der Johannistag der Wölfe«


Detail der Ausstellung CELEST, Casa Muresenilor, Kronstadt 6/2017


Am Johannistag oder am Peter-und-Pauls-Tag Ende Juni wurde oft im historischen Siebenbürgen das Kronenfest begangen. So hatte einmal im Jahr nicht allein Kronstadt, so hatte jedes feiernde Dorf seine Krone: Hanfhechel-, nein, Baumstamm-hoch, Globus-rund, manchmal zentnerschwer, aus Grün und Blumen.   








"Bunter Abend" der deutschen Minderheit im Hof der Weberbastei, Kronstadt, 6/2017



Heute gibt es Kronenfeste nur noch selten; andere auch siebenbürgisch sächsische Feste aber wohl.  
Und nach dem Frühsommerkulturreigen brauchen alte und junge Junii, brauchen Junite (ihre Frauen), brauchen Altmägde und Jungaltknechte, Burschen und Tanten und alles andere Volk erstmal eine Pause. 
Siebenbürgen war  -ist-  vor allem ländlich geprägt. Und Bauern haben im Sommer für Feste keine Zeit. 









Doch in den Städten heute sollte Frei-Zeit, Unkenrufen zum Trotz, recht gut zu pflücken sein... Im Sommer zumal. Lang ist der. Die großen Ferien in Rumänien dehnen sich. Ganze drei Monate ruhen die Schulen, und mit ihnen das öffentliche Leben.  


Und trotzdem, hört man, übt schon der nächste Mond das runde Strahlen, zuckt´s schon dem nächsten Monat in den Füßen. Die Festsaison, gerade auch der Sachsen, pausiert nur kurze Wochen. Dann geht es  richtig los



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Donnerstag, 18. Mai 2017

Gebetee und Zwiefachseh


Danke, Ka, gute Fee. 

Foto: mijloc, Zeitung Buna Ziua Brasov, 17.5.17
Nicht zu vergessen deinen Bekannten, den Tee. 
Danke für warmes Lesepublikums-Interesse. Danke für gut passende Musik. 



Danke für Pressekonferenz-Interesse nicht nur deutsch-, sondern auch rumänischsprachiger hiesiger Medien. Die Zeitung Buna Ziua Brasov hat berichtet. 
Auch der Fernsehsender Radioteleviziunea Transilvania (rtt Brasov); und fortschrittlich parkt er seine Nachrichtenjournale auf youtube. 

Dass mit der Stadtschreiberin keine Chronistin im wissenschaftlich-historisch-korrekten Sinn sich in der Stadt der hohen Hoftore umsieht, wurde der nachfragenden Presse zum Beispiel erklärt. Und sonst? 

Über tägliches Beeindrucktsein durch die nahen Berge lächeln Kronstädter eher. Nicht geäußert hat die freischwebende Chronistin dagegen einen anderen, intensiven ersten Eindruck der Stadt: wie sehr die eben sie selbst ist, eine Stadt. -  Voller Traditionen und aneinandergeduckter historischer Häuser. Aber auch voll von Leben und kreativer Urbanität.  
























Also hier, KaFee, für dich noch ein Opfer, Gedicht oder Gebet. 

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Dienstag, 16. Mai 2017

Ka, gute Fee



Sowieso wird eine Stadtschreiberin recht offiziell erst im Tagesverlauf beginnen zu existieren. Ab 11 Uhr durch eine Pressekonferenz und ab 17 Uhr durch eine Lesung.




KaFee sei mit ihr, und euch.
Eine gute Fee, gewiss.




C  Çağrı Tașkın (TR), abgefilmt im Café tipografia, Kronstadt, am 14.5.17

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