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Samstag, 29. Juli 2017

Hünenhund und Wolkenschaf


Gewitter jagen Hitzetagen nach wie wildgewordene Hunde. Grollen, bellen, Felsen-hoch. Schnappen nach Luft mit feuchten Nasen. Leise. Laut. Rasend zwischen Dächern und Bergen. Nachtschreck-finster, plötzlich, Mondzacken-hell, plötzlich, immer wieder.          
Doch manche Horde Gewitterhunde wirkt... wie abgerichtet. Dressiert von den Hünen vielleicht, die den Sagen nach weit vor Rumänien in Siebenbürgen lebten, und sich mitunter noch erste Sachsensiedler in die Schürzentaschen steckten, und mit ihnen von Berg zu Berg sprangen in alter Zeit.  
Detail aus Glasinstallation von Agata Secelean: "Rain Calling, Romanian Ritual", ausgestellt im Bistro de l´Arte 7 / 2017
Und gezähmte Hünenhöllenhunde wüten und bellen dann, wenn es etwas weniger stört. Ganz früh am Morgen, wenn alles noch schwarz, später grau, wenn der Stadtschlaf noch tief ist, zu tief, um Krach und Schreck, um Traum und Wach zu unterscheiden. 
Genauso war es, mehrere Tage hintereinander. Gewitter jeweils zwischen Nacht und Sonne, zwischen 2, 3, 4, 5 Uhr. Die Riesen  - wer weiß, vielleicht um aufzuräumen für kommende große Feiern? -  sie müssen ihn noch einmal aufgesucht haben, den Wald, den Himmel. Haben ihn mit Sachsenfleiß gewaschen und gebügelt und gekämmt, haben die Tage behängt mit weißen, grünen, blauen Tüchern aus herrlichstem Sommer. (Nur selten auch mit Wolkenschleiern für die schüchternen unter den Bergen.) Und haben nachts, so spät, dass es schon wieder früh war, ausgiebig ihre Gewitterhünenhunde rennen lassen. Wer weiß, vielleicht, um ausgerissene Schäfchenwolken zu hüten.
Theateraufführung (rumänisch und deutsch) Kronstädter Schüler, Kulturzentrum Reduta 6/2017


oder andere...
Vitrine in historischer Spielzeugausstellung, Casa Muresenilor, 5 / 2017
Wolkenschaf...

...hat sich wohl fangen lassen.

















In dieser Stadt der Kultur...


















vor den Hängen der Hirten.


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